Das Projektmanagement hilft unseren Kunden und auch uns als Webagentur bei einem strukturierten Ablauf von Webprojekten. Je größer ein Projekt ist und je individueller die Anforderungen sind, desto wichtiger sind dann auch das Projektmanagement auf Agenturseite und Tools wie Ticketsysteme und Wikis.
Hier folgt ein weiteres Interview von Onlinemarketing-Praxis mit mindworks. Diesmal zum Thema “Tipps und Tools beim Projektmanagement für Webentwicklungen”.
Was sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren beim Projektmanagement von Webprojekten?
Martin Stoll: Ich bin davon überzeugt, dass der mit Abstand wichtigste Faktor die Kommunikation ist: Sehr oft geraten Projekte in Schieflage weil die Kommunikation zwischen Auftraggeber und Umsetzungsteam in irgendeiner Weise gestört ist. Die Kommunikationsaufgaben des Projektmanagers bestehen unter anderem darin, die Anforderungen des Kunden zu verstehen, für das Team aufzubereiten und den Kunden jederzeit detailliert über den Entwicklungsstand auf dem Laufenden zu halten. Als nächstes kommt meiner Meinung nach Strukturierung: Der Projektmanager sollte jederzeit die Informationen vom Kunden, aber auch die Informationen aus dem Projektteam strukturieren können, um eine einheitliche Datenbasis für alle Projektbeteiligten zu pflegen. Agile Methoden wie Scrum helfen auf beiden Feldern: Sie bieten eine Struktur für den Projektablauf und definieren Kommunikationskanäle zwischen den Projektbeteiligten. Die konsequente Anwendung der Methode muss aber vom gesamten Team getragen werden.
Wann lohnt sich aus Ihrer Sicht der Einsatz von Ticketsystemen und wann nicht?
Martin Stoll: Ich bin großer Verfechter von Ticketsystemen und verfolge stets die Vision, in Projekten vollständig auf E-Mail zu verzichten. Dies bleibt natürlich immer eine Vision, aber es hilft, sich zu disziplinieren. Ich empfehle, bei jedem Projekt auf ein Ticketsystem zurückzugreifen. Bei sehr kleinen Projekten ist die Voraussetzung hierfür natürlich, dass bereits ein Ticketsystem vorhanden ist. Es kann aber auch auf Systeme zurückgegriffen werden, die als SaaS ad hoc verfügbar sind: Für sehr kleine Projekte genügt im Zweifel das kostenlose trello, für größere Projekte sollte man sich Jira, ScrumDo oder VersionOne anschauen, die auch bereits mächtige Werkzeuge für die Organisation agiler Projekte mitbringen.
Wie sollten Webagenturen reagieren, wenn durch neue oder geänderte Anforderungen die Aufwände und Kosten aus dem Ruder laufen?
Martin Stoll: Wir halten es so: Beeinflusst eine Änderungen der Anforderungen die bereits umgesetzten Teil des Produkts nicht und ergeben sich durch die Änderung auch sonst keine Mehraufwände, kann die Umsetzung aufwands- und damit kostenneutral durchgeführt werden. Ergeben sich durch die Änderung Mehraufwände, kann der Kunde entscheiden, ob er bei anderen, noch nicht umgesetzten Teilen kürzt oder ob er das Budget entsprechend erhöht. Wir informieren den Kunden unmittelbar über die Auswirkungen seiner Anforderungsänderungen und fordern eine entsprechende Entscheidung von ihm. Agile Methoden gehen jederzeit von solchen Änderungen aus und bieten eigene Prozesse, um souverän mit diesen umgehen zu können.
Und wie sollten Kunden reagieren, wenn die Aufwandsschätzungen der Agentur nicht zutreffen und Aufwände und Kosten erheblich höher ausfallen?
Martin Stoll: Der Kunde sollte den Dienstleister auffordern, die Ursachen für die Fehleinschätzung, bzw. die Aufwandsexplosion genau zu benennen. So individuell, wie die Ursachen sein können, müssen auch die möglichen Lösungen ausfallen. Grundsätzlich kann der Kunde bei Festpreisangeboten davon ausgehen, dass er die vereinbarte Leistung zum vereinbarten Preis erhält. Dennoch kann er sich bei offenbar unrealistischen Angeboten nicht allein darauf berufen. Ist der Preis erheblich niedriger als der von Wettbewerbern oder vergleichbaren Projekten, muss der Auftraggeber davon ausgehen, dass der Dienstleister die Aufgabe nicht richtig verstanden hat. Hier hat auch der Auftraggeber als ordentlicher Kaufmann Sorgfaltspflichten zu erfüllen. Agile Methoden sorgen in diesem Zusammenhang zumindest dafür, dass im Projekt keine unbeleuchteten Ecken entstehen können, in denen unbemerkt Aufwände entstehen, die in keinem Verhältnis zum jeweiligen Business-Value stehen.
Den kompletten Artikel finden Sie hier: http://www.onlinemarketing-praxis.de/webdesign-webentwicklung/projektmanagement-in-der-webentwicklung
Vielen Dank an dieser Stelle an Markus Mattscheck von Onlinemarketing-Praxis.